Diese drei Erkenntnisse hätte ich gerne vor meiner ersten Folgeschwangerschaft gehabt – Teil 2 

24.07.2024

Kategorie(n): Regenbogenschwangerschaft | Ängste, Trigger, Trauma | Kleine Geburt | Stille Geburt

Heute teile ich eine weitere Erkenntnis mit dir, die ich durch meine drei Folgeschwangerschaften gewonnen habe und von der ich wünschte, ich hätte sie schon früher gewusst.

→ MEIDE ENERGIERÄUBER

In einer Folgeschwangerschaft sind Ressourcen knapp und selbst die kleinste Kleinigkeit kann dazu führen, dass die konstante Anspannung zu einer riesigen Angstwelle anschwillt und dich überrollt. Du benötigst all deine Kapazitäten für dich und dein Baby. Alles, was dir Energie zieht, muss in dieser Zeit einfach wegfallen. Falls du jetzt denkst, das sei egoistisch von mir, dann sei gespannt auf Erkenntnis Nr. 3 😉.

Heute geht es aber erst mal um Energieräuber, und dabei beginnen wir mit den scheinbar ganz simplen Grundbedürfnissen. Ich habe damals nicht sofort erkannt, wie wichtig die Befriedigung dieser Grundbedürfnisse in einer Folgeschwangerschaft ist. Aber ausreichend und gesund zu essen, viel zu trinken und Pausen zu machen ist zwingend notwendig für unseren schwangeren Körper und unseren angespannten Geist, um unnötigen Stress zu reduzieren.

Wenn wir hungrig sind oder generell zu wenig gesunde Nährstoffe im Blut haben, produziert unser Körper vermehrt Cortisol – ein Stresshormon.  Dies geschieht, weil der Körper in einem hungrigen Zustand den Blutzuckerspiegel stabilisieren muss. Wenn der Blutzuckerspiegel zu stark absinkt, produziert der Körper vermehrt Cortisol, um Glukose freizusetzen.  Wenn jemand regelmäßig oder über längere Zeit hungrig bleibt, kann dies zu einer erhöhten Cortisolproduktion führen. 

Das Gleiche passiert, wenn wir zu wenig oder keine Pausen machen oder nicht ausreichend schlafen. Cortisol ist ein Hormon, das normalerweise während des Tages auf einem natürlichen Zyklus schwankt, wobei es morgens hoch und abends niedrig ist.

Wenn man nicht ausreichend schläft oder unregelmäßigen Schlaf hat, kann dies zu einer gestörten Cortisolregulation führen. Der Körper interpretiert den Schlafmangel als Stressor und reagiert mit einer erhöhten Produktion von Cortisol, um mit der Situation umzugehen. Dies kann langfristig zu einer Dysregulation des Hormonhaushalts führen und verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich einer erhöhten Anfälligkeit für psychischen Belastungen.

Das Problem – das kannst du dir wahrscheinlich denken – ist, dass wir in der Folgeschwangerschaft versuchen sollten, alles, was unsere Belastung erhöht, auf ein Minimum zu reduzieren. Das Ziel ist es, das zu unterstützen, was in uns ein Gefühl von Entspannung und Sicherheit entstehen lässt. Cortisol führt jedoch dazu, dass unsere körperliche Anspannung steigt und damit verbunden, gehen auch unsere Gedanken und Gefühle in Richtung Angst und Unruhe.

Alles hängt miteinander zusammen. Und deine körperliche Empfindung wirkt sich somit auf deine Gedanken und Gefühle aus.

Das Übergehen dieser beiden Grundbedürfnisse kann dann in der Folge dazu führen, dass eines Tages der Trigger zu stark wird und dich die Panik überwältigt, weil deine Bewältigungs-Ressourcen nicht mehr ausreichen.

Mache deswegen UNBEDINGT gesundes und regelmäßiges Essen, sowie ausreichende Pausen und Schlaf in deiner Folgeschwangerschaft zu deiner Priorität.

Neben der körperlichen Ebene, die dir Energie rauben kann, wenn du wichtige Grundbedürfnisse ignorierst, möchte ich nun auch über emotionale Energieräuber sprechen. Dazu gehören Menschen, aber auch bestimmte Inhalte oder Dinge, die dir in deiner Schwangerschaft auf emotionaler und/oder psychischer Ebene Energie rauben. 

Das können Menschen sein, mit denen du dich in wiederkehrenden Diskussionen und Rechtfertigungen vorfindest, weil du deinen Weg und deine Gefühle immer wieder rechtfertigen musst. Oder Menschen, die dich durch Worte und Taten verletzen. Wenn du wahrnimmst, dass du nach einem Treffen mit so einer Person danach eher down bist, dann zählt diese Person zu deinen Energieräubern in der Schwangerschaft. 

Es geht dabei erstmal gar nicht um die Absicht der Person, sondern einfach nur um die Frage, was macht es mit dir, sich mit ihr zu umgeben. 

Auch wenn es nicht immer einfach ist, versuche Personen, die dir dieses Gefühl geben, für die Zeit der Folgeschwangerschaft zu meiden und umgib dich mit Menschen, die dir gut tun und der Kontakt mit ihnen dir Kraft gibt anstatt nimmt.

Ebenso zählen zu dieser Kategorie der emotionalen Energieräuber bestimmte Inhalte oder Dinge, die du konsumierst oder tust. Das kann auch etwas sein, was dir bislang gut getan hat, aber was sich jetzt nicht mehr stimmig anfühlt. Wenn dir z.B. bisher bestimmte Inhalte zu Sternenkindern gut getan haben, kann sich das jetzt ändern, weil sie Ängste in dir auslösen. Dann ist es Zeit, diese für den Moment loszulassen. 

Wenn du merkst, dass dich Kaffee trinken pusht (Kaffee regt ebenfalls bestimmte Stresshormone im Blut an), dann wechsle auf koffeinfreien Kaffee oder eine andere Alternative. 

Scanne bewusst deine aktuelle Lebenssituation nach der Frage: Was oder Wer tut mir gerade wirklich gut? Was fühle ich in meinem Körper, wenn ich x, y, z tue? Zieht es sich zusammen? Wird es eng oder eher weit?

 

Ich teile im Folgenden ein paar Beispiele von Energieräubern. Schaue gerne nach, ob du dich darin wiederfindest und ob du dich von der ein oder anderen Sache verabschieden möchtest.

Anschließend lasse ich dir noch eine Liste von Energiegebern für deine Folgeschwangerschaft da.

Beispiele von Energieräubern aus dem Alltag einer Sternenmama in der Folgeschwangerschaft:

  1. Unsensible Kommentare und Ratschläge: Oft meinen es Freunde und Familienmitglieder gut, aber ihre Kommentare können verletzend oder belastend sein. Zum Beispiel, wenn jemand sagt: „Du musst jetzt positiv denken, dann wird alles gut“ oder „Du musst jetzt stark sein für das Baby.“ Solche Aussagen verstärken die Trauer und erzeugen Druck. Kommuniziere klar, was du hören möchtest und was nicht. Möglicherweise bedeutet das auch, zeitweise den Kontakt zu minimieren.

  2. Übermäßige Sorgen und Ängste anderer: Du bist schon genug mit deinen eigenen Ängsten beschäftigt. Bitte dein Umfeld, dich zu unterstützen und bitte sie, sich bei eigenen Ängsten an deinen Partner zu wenden und sie dir nicht ungefragt mitzuteilen.

     

  3. Vergleiche mit anderen Verlusten: Der Vergleich mit anderen Verlusten und Inhalte über Sternenkinder kann in der Folgeschwangerschaft zu einem Energieräubern werden, obwohl es dir in den Monaten davor möglicherweise unglaublich gut getan hat, dich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Sei daher achtsam, wenn sich das verändert und du spürst, dass es dir nicht gut tut, ständig neue Verlusterfahrungen zu hören. Es ist okay, wenn du bestimmte Instakanäle stumm schaltest oder bestimmte Gruppen verlässt.

Hier sind noch ein paar positive und bestärkende Inhalte für die Zeit deiner Folgeschwangerschaft:

  1. Achtsamkeit und Selbstfürsorge: Nimm dir bewusst Zeit für Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation, die helfen können, innere Ruhe zu finden und Stress abzubauen. Besonders alle Techniken zur Stressregulation über den Körper, wie z.B. Schütteln oder Klopfen, sind sehr hilfreich. In meinem Healing Circle oder im Regenbogenmamas 2 Be bekommst du die entstprechenden Tools dazu an die Hand.

     

  2. Unterstützende Gemeinschaft: Der Austausch mit anderen Sternenmamas, die ebenfalls eine Folgeschwangerschaft erleben oder planen, kann unterstützend und stärkend sein. Wichtig ist, dass du prüfst, ob die Tipps und Gespräche dir wirklich helfen und dich nicht noch mehr verunsichern.

     

  3. Professionelle Begleitung: Eine professionelle Begleitung, wie ich sie mit Regenbogenmamas anbiete, hilft Ängste zu reduzieren, Selbstvertrauen aufzubauen und die Folgeschwangerschaft als eine kraftvolle Erfahrung zu erleben. Seit 2020 habe ich viele Frauen auf diesem Weg begleitet und es ist wunderbar zu sehen, wie jede von ihnen ihre innere Stärke wiederfindet. Überlasse deine Folgeschwangerschaft nicht dem Zufall und werde selbst aktiv.

     

  4. Positive Visualisierung und Affirmationen: Beschäftige dich bewusst mit positiven Gedanken und Bildern, die Kraft und Zuversicht vermitteln. Affirmationen wie „Ich vertraue meinem Körper und meinem Baby“ oder auch „Im jetzigen Moment ist alles gut“ können das Selbstbewusstsein stärken. Möchtest du lernen, Affirmationen richtig anzuwenden und den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen? Dann hol dir mein Affirmations-Workbook kostenlos und erfahre, wie es für dich funktioniert.

     

  5. Nutze die Natur: Ob Waldbaden oder ein achtsamer Spaziergang in der Natur – gehe raus, bewege dich, laufe ohne Ziel und Intention. Durch Bewegung und frische Luft baut sich Stress ganz natürlich ab und deine Gedanken kommen zur Ruhe.


Fazit:

Die Zeit einer Folgeschwangerschaft nach einem Verlust ist eine sensible Phase, die viele deiner inneren Ressourcen fordert. Indem du darauf achtest, die Dinge, die dir Energie ziehen oder sie vermindern zu meiden und dafür das, was dir Energie gibt zu maximieren, unterstützt du dich in deiner Folgeschwangerschaft. Ängste werden so gemindert oder können erst gar nicht so stark werden. Wenn du dir positive und unterstützende Dinge in den Alltag integrierst, kann diese Zeit nicht nur  überstanden, sondern auch als Phase der persönlichen Stärkung und des Wachstums erlebt werden.

Im nächsten Beitrag teile ich die nächste wertvolle Erkenntnis mit dir. Schau also wieder rein, denn das solltest du auf keinen Fall verpassen.

 

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